Die Elementare

Die Familien McGray und Savage pflegen ihre Sommer traditionell in Beldame zu verbringen. Jede in einer von zwei viktorianischen Villen. Die dritte Villa steht leer und wird Jahr für Jahr mehr von einer Sanddüne verschluckt. 

Sie steht leer? Wirklich? Sicher? Vielleicht sollte mal jemand nachschauen? Oder besser doch nicht?

Dieses Buch stellt mich vor eine große Herausforderung. Euch davon vor zu schwärmen, ohne zu viel zu verraten, ist schwierig.

Aber wenn ich nur schreibe:" Geniales Buch, unbedingt lesen!" ist das etwas dünn für eine Rezension. Okay, lasst mich überlegen.

"Die Elementare" ist eins der Bücher, das mich nach dem Lesen nicht mehr losgelassen hat. In vielen alltäglichen Situationen stelle ich den Bezug zu Szenen des Buches her, die mich kurz schaudern lassen. Selbst etwas so unschuldiges wie eine Narzisse werde ich nie wieder einfach so anschauen können. :-)

Wobei der Horror hier zwar durchaus beschrieben wird, aber vieles findet dann doch in der Vorstellung des Lesers statt, was das Buch meiner Meinung nach um so länger nachwirken lässt.

Der Autor versteht es, gleich am Anfang die Leserschaft in seinen Bann zu ziehen.

In sehr angenehmem Schreibstil führt er zu einer Beerdigung, die deutlich anders verläuft, als man das gemeinhin gewohnt ist. Das macht neugierig, mehr über die Familien zu erfahren. Zumal hier sehr unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen. Man kann gar nicht anders, als weiter zu lesen.

Es ist nicht der harte, Nerven zerfetzende Jumpscare-Horror. Nach dem ersten "Aha" Moment schleicht sich das Grauen langsam an. Langsam, aber sehr unterhaltsam und am Ende gewaltig.

Ich bin nach wie vor fasziniert von diesem Titel, den Geschehnissen, den Personen und ihren Handlungen. Und vom dritten Haus. Ich war angenehm überrascht, was für einen Schatz ich hier ergattert habe!

Ich weiß, ich halte mich hier sehr bedeckt in Sachen Details. Aber ich möchte Euch einfach ermöglichen, das Buch und seine Geschichte ebenso unbedarft zu erleben, wie ich es getan habe. Auf jeden Fall gibt es eine ganz deutliche Leseempfehlung von mir an alle Freunde von Geisterhäusern und gepflegtem Horror. Ihr werdet es nicht bereuen!