Heute mal wieder ein Beitrag, der nichts mit Büchern zu tun hat.
Und um diese geht es. Denn diese Grünanlage wird seit Jahren als Müllabladeplatz genutzt. Wenn man zur Brücke hoch geht oder von da hinunter kommt, und hat eine Flasche ausgetrunken, einen Kaffeebecher leer... Wieso mitnehmen bis zum nächsten Papierkorb? Ein Wurf über's Geländer und man ist das Problem los.
Im Herbst wurden dann die Büsche zurückgeschnitten - bodennah, war schon eher ein Massaker als ein Rückschnitt- und das ganze Elend wurde richtig deutlich. Ich habe abgewartet, ob die Stadt vielleicht jemanden schickt, um da sauber zu machen. Aber nichts rührte sich. Also hab ich mich auf gemacht und im Bürgerbüro nachgefragt, was man da machen kann. Ich würde es ja auch selbst saubermachen- aber für die Entsorgung des fremden Mülls möchte ich dann doch nicht aufkommen.
Kurze Zeit später kam der Anruf vom Bürgerbüro. Jemand vom Bauhof hatte die Lage begutachtet und mir recht gegeben, das es da schlimm aussah. Aber der Bauhof hätte momentan keine Kapazitäten frei. Ob ich denn mein Angebot noch stünde ? Ein Anruf nach erfolgter Aktion, dann würde man Müll abholen und wir könnten uns ja auch kurzschließen, wie oft das so schlimm aussieht und aufräumen notwendig wird. Sogar einen kleinen Obulus aus einem eingerichteten Bürgerfonds hat man mirangeboten,was ich allerdings dank ne abgelehnt habe. Ich will kein Geld, ich möchte es einfach nur sauber haben und nicht für die Abholung das fremden Mülls zahlen. Somit war er Weg frei für eine Aufräumaktion.
Sehr schön gepasst hätte das ja ein Wochenende vorher, da war "Tag der Sauberkeit" und überall in Lennestadt wuselten fleißige Leute, um Müll einzusammeln und es gemeinsam etwas schöner zu machen.
Was die Leute so alles ins "Geplänte" werfen, erstaunt mich immer wieder. Diverse Verpackungen von Bonbon, Schokoriegeln, Chipstüten. Plastikflaschen, teils mit Inhalt, über den ich nicht weiter nachdenken möchte. Ein Würstchenglas, dessen Inhalt mich an "The Walking Dead" erinnerte. Und jede Menge Glasflaschen, teils heile, teils zerbrochen vom Fall aus großer Höhe. Schon alleine acht Vodka Flaschen, unzählige "Kurze" , Bierflaschen, Sektflaschen... Dazu Tüten mit undefinierbarem Inhalt, zwei Paar Sportschuhe, ein voller Tiegel einer teuren Gesichtscreme- ich könnte noch jede Menge aufzählen. Ich kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.
Das Ergebnis der Räumerei zeigt sich wie folgt:
- Ich weiß jetzt, das in dem Grünstreifen auch Dornbüsche stehen. Den letzten Stachel habe ich heute Morgen aus meinem Finger gepult.
- Ich habe gar fürchterlichen Muskelkater von dem Gekraxel und Gewusel.
- Einige Leute haben mir Zuspruch geleistet und sich sogar dafür bedankt, das wir da sauber machen, was mich sehr gefreut hat.
- Drei Müllsäcke voller Abfall jeglicher Art, drei Körbe voll mit Glasflaschen und Gläsern, zwei komplette Bunde "Sauerland Kurier" , eine Radabdeckung.
Einige Passanten haben mich gefragt, wieso ich den Müll nicht liegen lasse, bis die Stadt das weg macht. Sicher, ich hätte auch einfach warten können, bis sich vielleicht irgendwann mal irgendwer erbarmt- aber wieso nicht mal selbst ein bisschen anpacken und es dafür dann schön haben?! Ich werde da jetzt regelmäßig lang gehen und Aufsammeln, was rumliegt, dann wird es erst gar nicht mehr so schlimm. Und vielleicht fällt mir dabei auch noch ein bisschen Wildblumensamen runter und macht die Welt ein wenig bunter, wer weiß... ;-)
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